Modellbau

Farbgebung [1] [2] [3][4]
Die Farbgebung ist ein künstlerisch sehr ansprechender Vorgang, mit dem man sehr viel an Effekten herausholen aber auch zunichte machen kann. Für den Anfänger gilt daher die Empfehlung zuerst Teile außerhalb der Anlage einzufärben um Erfahrungen zu sammeln und üben, üben, üben…. Frusteffekte stellen sich oft ein weil auf unseren Anlagen die natürlichen Variationen des Sonnenlichtes mit den entsprechenden Licht- und Schatteneffekten fehlen und diese über die Farbgebung nachträglich künstlich erzeugt werden müssen. Daher spielt auch die Ausleuchtung der Anlage mit der Farbtemperatur der Beleuchtung eine sehr wichtige Rolle. Eine Kombination aus direkter und indirekter Beleuchtung mit verschiedenen Leuchtmitteln in ca. 50-60 cm Abstand von der Geländeoberfläche ist wohl derzeit die beste und auch aufwändigste Beleuchtungsart. Kaltes Neonlicht gibt wenig räumliche Tiefe und verursacht blass erscheinende Farben. Eine komplette Abhandlung der Beleuchtungsmöglichkeiten würde den Rahmen dieses Beitrages sprengen, es lohnt sich aber sich auch hierüber einmal Gedanken zu machen. Im Folgenden werden Farbtechniken beschrieben, die es auch dem Anfänger ermöglichen sollten gute Ergebnisse zu erzielen. Von dieser Basisanleitung sollte man mit zunehmenden Erfahrungswerten aber bewusst abweichen.

Die Beiztechnik
Beizen sind sehr dünnflüssige, tief eindringende Farbstoffe die die Oberfläche nicht versiegeln und keinesfalls zukleistern wie dick pigmentierte Acrylfarben. Beizen gibt es in einer insbesondere auf Holzwerkstoffe abgestimmten Farbpallette in jeden Baumarkt oder auch speziell von der Münchener Firma ASOA. Die hier abgebildeten Grautöne sind allesamt durch sehr stark verdünnte schwarze Holzbeize entstanden danach wurden andere Acrylfarben z.B. Ocker und Rostrot extrem verdünnt aufgewischt. Eine Nass in Nasstechnik mit Beizen ist praktisch nicht möglich, da diese sofort in der porösen Gipsoberfläche verschwinden. Daher wird nach dem Beizen der Oberfläche mit verdünnten oder aufgewischten Acrylfarben weitergearbeitet (auftupfen-abwischen). Zum Schluss wird eine gewisse Räumliche Tiefe noch durch eine Technik erzeugt, die meist als "granieren" bezeichnet wird. Hierzu wird mit einem fast trockenen Pinsel ein sehr heller Farbton (aber kein reines Weiß) aufgenommen. Dann wird der Pinsel sehr flach nur über die hervorgehobenen Strukturen geführt. Die Farbe bleibt nur auf diesen erhabenen Strukturen hängen und erzeugt Plastizität.

Nachteile: Gipsteile die nachgespachtelt wurden, Stellen an denen Leim/Klebstoff ausgetreten ist und Formteile die mit unterschiedlichen Gipsmengen hergestellt worden sind, nehmen die Beize unterschiedlich stark auf. Das führt zu sehr unterschiedlichen Farbintensitäten! Für die Straßenformen ist diese Methode daher nicht die erste Wahl, allerdings haben auch hier Kunden mit gewöhnlichen Wasserfarben ansprechende Ergebnisse erzielt. Falls der Farbauftrag hiermit allzu scheckig ausfällt bleibt immer noch die Lasurmethode, da hier ja mit einer ersten deckenden und versiegelnden Farbschichtg gearbeitet wird.
Tunnelportal in Beiztechnik
Hier ausschließlich die Einfärbung mit sehr stark verdünnter schwarzer Beize, noch keine weiteren Farben. Die Beize wurde auf den nassen Gipsabguss aufgetragen. Mehrfaches auftragen ist notwendig um besonders im Tunneldach Rußnachbildung zu simulieren.
Mauer in Beiztechnik
Auch hier zunächst die Einfärbung mit sehr stark verdünnter schwarzer Beize. Danach wurde aber noch etwas Abtönfarbe (Ocker)mit einem nassen Pinsel aufgetupft und sofort wieder abgewischt. Die gleiche Technik ist auch für die Gipsfeslsen geeignet.
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