Modellbau

Silikonformen mit mobasil selber herstellen
Mit unserem Silikonkautschuk mobasil könne Sie auch selbst eigene Silikonformen herstellen. Wir bieten mobasil in einer 200g Probierpackung sowie in 500g und 1000g Packungen an, größere Mengen auf Anfrage. Die Silikonkautschuke gehören in den Bereich der Kunststoffe (Elastomere). Im Modellbau am gebräuchlichsten sind RTV/NV Silikone. Das sind Silikone die bei Raumtemperatur vernetzen (aushärten) und niedrigviskos (NV) also flüssig sind. Das von uns angebotene Silikon mobasil A+B hat sich in der Praxis gerade für den Modellbaubereich außerordentlich bewährt Es hat eine Verarbeitungszeit von 20 Min bei 20 Grad C (ab dem Mischen) und kann bereits nach ca 60-120 Min (je nach Raumtemperatur) ausgeformt werden. Es ist hochelastisch, verfügt über eine gute Reißfestigkeit, entgast sich selbst und bildet detailgetreu ab. Deshalb Abformen mit mobasil! Die Anwendung von Silikonformen empfiehlt sich immer dann, wenn Sie eine Serie gleichartiger Bauteile für Ihre Anlage benötigen. Zunächst zeigen wir die Herstellung relieffartiger Formen, wie sie für Mauerformen, Tunnelportale, Bahnsteigkanten, Straßen und Gehwege gebraucht werden. Später folgt noch eine Anleitung für echte 3-D Formen für Figuren und sonstige 3-D Gebilde.
Urform befestigen
Urform abdichten
Rahmen bauen
Um mit Silikon abformen zu können muss zunächst eine Urform hergestellt werden, die es wert ist vervielfältigt zu werden. Hierbei bieten sich unendlich viele Varianten an, die hier nicht alle erläutert werden können. Die einfachste Variante ist die Herstellung einer Urform aus vorgefertigten Polystyrolplatten und Profilen, die gesägt, geritzt und verklebt werden können. Die kreativere Variante ist das Gravieren und Ritzen aus einer selbst hergestellten Gipsplatte und alternativ das prägen von Mustern in selbsthärtende Knetmassen. Für alle Varianten gilt : Abmessungen und Dicke beachten. Dicke 0,4-1,0 cm und Abmessungen bis maximal 20 cm führen zu gut handhabbaren Formen. Je kleiner eine Form ist, desto dünner darf diese auch sein. Je größer eine Form wird desto schwieriger wird später das bruchfreie Ausformen!. Wird etwas verklebt, so ist unbedingt auf folgendes zu achten: Der Silikonkautschuk kriecht in jede Ritze und hinter jede Fuge und härtet dann aus. Es muss unbedingt vermieden werden, dass es dabei zu stärkeren Hinterschneidungen kommt sonst lässt sich die ausgehärtete Form nicht mehr heile von der Urform entfernen! Bei porösen Materialien wie z.B. Gips sollte man die fertige Urform mit lösemittelfreiem Tiefgrund einstreichen und nach dem Trocknen mit einer dünnen Klarlackschicht überziehen. Sonst wird der Silikon in die oberen Poren des Gipses eindringen und eine absolut feste Verbindung mit dem Gips bilden!

Hier die oben abgebildeten Arbeitsschritte:
Die vorbereitete Urform wird auf eine gewöhnliche beschichtete Platte geleimt. Damit keine Silikonmasse unter die Urform läuft, wird diese sorgfältig mit Leim abgedichtet. Der noch frische überschüssige Leim wird sofort wieder abgewischt. Der Rahmenbau ist relativ einfach mit Holzleisten zu bewerkstelligen, die mindestens 0,5 cm höher als die höchste Stelle der Urform sind. Auch Legosteine sind als Wandung durchaus geeignet. Sollten Stellen des Rahmens nicht dicht sein, kann mit gewöhnlicher Knetmasse (hier blau) abgedichtet werden. Besondere Mühe braucht man sich beim Rahmenbau nicht geben, da dieser normalerweise nur einmal verwendet wird.

mobasil 1:1 mischen
mobasil gießen
Ausrichtung mit Wasserwaage kontrollieren
Das mobasil wird im Verhältnis 1:1 gemischt. Größere Mengen können mit dem Rührwerk vermengt werden, wobei möglichst wenig Luftbläschen untergerührt werden sollten. Für kleinere Mengen können ein Plastikbecher und ein Spatel zum unterrühren verwendet werden. Die Mischzeit sollte 1 Minute nicht unterschreiten. Die Masse sollte dann gleichmäßig weiß und schlierenfrei aussehen. Dann läßt man die Masse langsam über die Urform laufen, eventuelle Luftbläschen sollten jetzt entweichen. Die nicht volle Form ggf. ein wenig kippen und neigen, dann komplett auffüllen. Vor dem Aushärten sollte zumindest der Werkstatttisch auf korrekte Ausrichtung kontrolliert werden, sonst läuft der zunächst dünnflüssige Silikon in eine Ecke.
Ausrichtung mit Wasserwaage kontrollieren
Nach dem Aushärten wird zunächst der Rahmen gelöst und danach die Form von der Vorlage abgezogen. Sofern keine Silikonmasse unter die Form gelaufen ist löst sich die Silikonmasse problemlos. Im Nachgang können jetzt noch die Formränder versäubert werden. Hierzu eine frisch Klinge wie abgebildet ansetzen und gleichmäßig mit sanftem Druck die Ränder abtrennen oder auch mit einer Schere nacharbeiten. Die Form ist sofort einsetzbar.
3-D Silikonformen mit mobasil selber herstellen
Für Fortgeschrittene folgt jetzt noch das Prinzip zur Abformung von 3 dimensionalen Objekten. 3-D Objekte benötigen mindestens zweiteilige Formen. Am Beispiel eines winzigen Buches erläutern wir hier das Prinzip. Die Ausrüstung wie unten dargestellt sollte man sich vor Arbeitsbeginn griffbereit zusammenstellen. Trennmittel für Silikon/Silikon gibt es in verschiedenen Varianten z.B. als Spray oder als Lösung zum Aufpinseln, Vaseline mit Spiritus auf eine streichfähige Konsistenz verdünnt kann aber auch als Trennmittel eingesetzt werden. Das Trennmittel dient dazu auf eine bereits ausgehärtete Silikonmasse eine weitere Schicht zu gießen, die aber wieder entfernbar ist. Daher auf keinen Fall mit Formentrennspray verwechseln welches oft silikonhaltig ist und daher mit absoluter Sicherheit Silikon nicht von Silikon trennt!
3-D Silikonform selber herstellen
Beispielobjekt
Form vorbereiten und mit Knetmasse füllen
Für kleine Formen eignet sich durchaus ein simpler Rahmen aus dem Baukasten als Alternative zum Holzrahmenbau. Bei einem 3-D Objekt muss man sich genau eine Schnittkante wählen, die etwa auf der Hälfte der Form liegt, bei symmetrischen Objekten entsprechend die Symmetrieachse. Dies ist eigentlich der schwierigste Teil insbesondere bei komplexeren Formen, da es zu keinen Hinterschneidungen kommen darf. Es muss genügend Abstand zum Rand vorhanden sein, mindestens 5 mm zu jeder Seite. Der Rahmen wird dann mit Knetmasse gefüllt.

Form vorbereiten und mit Knetmasse füllen
Jetzt wird das Ur-Modell bis zur Schnittkante eingebettet. Hierbei ist Sorgfalt und sauberes arbeiten ein Muss, sonst werden Knetreste und Krümel später mit abgeformt! Mit spitzen Werkzeugen z.B. Zahnstocher auch kleinste Reste herausschaben. Die Schnittkante muss sauber, glatt und unbedingt dicht anliegend sein!

Form vorbereiten und mit Knetmasse füllen
Ist die Schnittkante sauber gestaltet wird die Umgebung gleichmäßig aufgefüttert ohne dabei die Schnittkante zu verändern. Es dürfen sich keine Ritzen mehr bilden in denen das Silikon eindringen kann.

Form vorbereiten und mit Knetmasse füllen
Um eine 3-D Form später zu befüllen muss natürlich eine Öffnung vorhanden sein durch die man die Gießmasse einbringen kann. Außerdem muss beim Gießen auch die in der Form vorhandene Luft an mindestens einer Stelle (der höchsten) entweichen können. Diese Kanäle sind später natürlich Störstellen (Anguss-Stellen) die nachgearbeitet werden müssen und sollten daher so klein wie möglich sein. Bei diesem kleinen Objekt werden dazu Drähte als Platzhalter verwendet und für die spätere Fülltechnik wird eine Spritze mit Kanüle benutzt. Die halbkugelförmigen Vertiefungen dienen zur späteren exakten Arretierung der beiden Formteile. Der nächste Schritt Silikon abwiegen, mischen und gießen wurde bereits ausführlich erläutert und sollte keine Probleme mehr machen.

Form vorbereiten und mit Knetmasse füllen
Ist das Silikon abgebunden kann man die Form zerlegen und die Knetmasse entfernen, das abzuformende Objekt kann aber in der Silikonhalbschale verbleiben! Falls es aber aus der Form fällt muss es (ggf. gesäubert) exakt an der ursprünglichen Stelle wieder eingesetzt werden.

Form vorbereiten und mit Knetmasse füllen
Jetzt kommt die 2. Halbschale dran. Zuerst die Vorbereitung: Die Befüll und Entlüftungskanäle (hier mit Knetmasse abgesetzt da der Draht verbogen partout nicht in seiner Position verbleiben wollte!) sind gut erkennbar. Befüllt wird durch den linken Kanal mit einer Spritze, dabei steigt die Füllmasse dann von unten hoch und oben aus dem rechten Kanal (an der höchsten Stelle) entweicht die zu verdrängende Luft. Der Rahmen wird erhöht und jetzt wird das Trennmittel aufgetragen!! Wird das Trennmittel vergessen, verbacken die beiden Silikonschichten miteinander und schließen das Objekt fest ein. Dies ist aber noch kein Grund für Verzweifelungstaten, ja es gibt auch Modellbauer die gerade einen festen Block Silikon der Herstellung zweier getrennter Halbschalen vorziehen. Grund: Mit einem Skalpell wird dann der Block nur an den unbedingt erforderlichen Stellen geöffnet und damit entstehen am späteren Abguss nur minimal Naht- oder Saumstellen die nachgearbeitet werden müssen. Hier das Ergebnis: Hat das Trennmittel seine Aufgabe erledigt erhält man 2 Halbschalen, falls nicht

Form vorbereiten und mit Knetmasse füllen
einen massiven Silikonblock der mit dem Skalpell geöffnet werden muss! Für den Anfänger ist wohl die 2-Halbschalenmethode zunächst besser geeignet, mit dem Skalpell kann man zum einen die Urform beschädigen oder die Schnitte an der falschen Stelle setzen. Zum Füllen der Form kommen jetzt die unterschiedlichsten Massen aus Kunstharz oder Gips in Frage. Wir haben verschiedene 2-Komponenten Harzmassen getestet und können bisher keine besondere Empfehlung aussprechen, weil immer wieder Probleme mit eingeschlossenen Luftbläschen auftauchten. Die Gießmasse muss von den Eigenschaften sehr kriechfähig sein und sich selbst entgasen. Bei Gips oder Keramikgießmassen kann unser Netzmittel mobafluid verwendet werden für Gießharzmassen ist dieses nicht geeignet.

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